Lübberstedt (Lüneburger Heide) | Hans-Otto Bartels| Grebenhoop 8| 21376 Lübberstedt | eMail: mobile@ho-bartels.de
Willkommen in Lübberstedt Aktuelles und Historisches aus & über Lübberstedt

Was im Dorfe und seiner näheren und weiteren Umgebung geschah -

hier: die Jahre 1956 / 1957

Im Februar 1956 entstand in der Nähe der Gastwirtschaft Gellersen eine Gemeinschafts-Gefrieranlage. Das Gebäude ist von Maurermeister Emmann errichtet und die Gefrieranlage von der Firma Adler, Hamburg-Harburg, eingebaut. Die Anlage ist aufgeteilt in 18 300-Liter-Fächer und 27 200-Liter Fächer. 25.8.1956. Ein Orkan, wie ihn die Bewohner Deutschlands seit Jahren nicht erlebt haben, rast an diesem Sonnabend mit Windstärke 12 über weite Gebiete der nördlichen Bundesrepublik hinweg. – Auch im Landkreis Harburg wurden an vielen Straßen Bäume entwurzelt, in den Ortschaften Häuser und Dächer beschädigt, Licht- und Telefonleitungen zerstört. – Auch in Lübberstedt gab es Stromausfall. 28.10.1956. Wahl der Gemeindevertreter. Zwei Wahlvorschläge waren eingereicht worden. Gewählt sind: Otto Bartels, Otto Bruns, Rüter, Rieckmann, Walter, Voigts, Gerdau. 22.11.1956. In der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates wird der seit 1947 amtierende Bürgermeister Otto Bartels einstimmig wiedergewählt. In den Verwaltungs-Ausschuß wurden gewählt als 1. Beigeordneter Otto Bruns, als 2. Beigeordneter H. Voigts, In den Schulvorstand H. Voigts, H. Bruns, H.Scherff, Lehrer Grätz. 06.12.1956. An der alten Egestorfer Kirche wurden in diesem Jahre umfangreiche Erneuerungsarbeiten durchgeführt. Die Fundamente waren morsch geworden; tragende Schwellen des Fachwerkes waren völlig vermodert; Ständer von Fäulnis ergriffen, die Felsmauern brüchig geworden und einige Steine aus dem Mauerwerk herausgefallen. Es wird als ein Wunder bezeichnet, daß die im Jahre 1944 in der Nähe der Kirche niedergegangene Luftmine nicht die ganze Westfront der Kirche zum Einsturz gebracht hat. Nun wurde der Westgiebel Abschnitt für Abschnitt abgesteift und untermauert. Januar 1957. Durch Hand- und Spanndienste wurde die Schuttkuhle beim Heinebüttel Döhler-Weg in Ordnung gebracht, so daß sie auch mit dem Fuhrwerk zu erreichen ist. Die Gemeindeverwaltung bittet dringend, den Abfall nur an dieser Stelle abzuladen. 01.03.1957. Der Gemeinderat erteilt in der heutigen Sitzung dem Überlandwerk Nord-Hannover die Genehmigung, auf dem Schulgrundstück an der Gödenstorf-Eyendorfer Straße eine neue Schaltstation zu errichten. Außerdem beschließt er, für den Handarbeitsunterricht eine Nähmaschine zu beschaffen. 04.04.1957. Der Hamburger Großkaufmann von Borries hat das von Bauer Otto Bruns erworbene über 100 Jahre alte Fachwerkhaus auf dem Meierberg nach den Plänen eines Winsener Architekten auszubauen, im Innern nach modernsten Gesichtspunkten neu gestalten und mit einer Ölheizungs-Anlage versehen zu lassen. Es wurden Stallungen für 5 Reitpferde eingebaut. Der am Reitsport stark interessierte Hamburger Besitzer dieses idyllisch gelegenen Gehöftes will es nur als Sommersitz verwenden. Ständig bewohnt wird es von einem Verwalter-Ehepaar, das die Raum- und Pferdepflege übernimmt. 11.05.1957. Die „Saatzucht Winsener Geest“ in Garlstorf führt in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzamt Uelzen eine Maikäferbekämpfung mit Hubschrauber durch, an der sich auch die Nachbargemeinde Eyendorf beteiligt. Der Gemeinderat von L. hält eine Bekämpfung dieser Art für nicht notwendig. In der Zeit vom 2. – 6. Juni 1958 wird das Wasserleitungskabel zum Friedhof gelegt.

… und hier: die Jahre 1958 bis 1960

In der Zeit vom 2. – 6. Juni 1958 wird das Wasserleitungskabel zum Friedhof gelegt. Juli 1958. In diesem Monat wird der Kopfsteinplaster der sogenannten Judenstraße mit einer Asphalt-Schwarzdecke versehen. Die Kosten für die etwa 600 m lange Strecke betragen rund 12.000 DM. 25.07.1958. Die im Raum Schwindebek-Soderstorf-Raven übenden britischen Panzerverbände richten erheblichen Schaden an bebauten Ackerflächen und Wiesen sowie im Forst an. Auch unter Landschaftsschutz stehende Hünengräber werden nicht verschont. Rücksichtslos werden bestellte Äcker zerwühlt. 05.05.1959. Nach Fertigstellung der Autobahn Hamburg – Hannover beginnen Verhandlungen zwischen dem Landkreis und der Gemeinde Lübberstedt über den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Lübberstedt. Der Kreis will eine den Anforderungen als Autobahn- Zubringer entsprechende Durchfahrt schaffen und die kurvenreiche Straße so weit wie möglich begradigen. Die Baukosten für die etwa 1 km lange Strecke würden sich auf 310.000 DM belaufen. Von der Gemeinde werden dafür 67.000 DM gefordert; man ist aber nur bereit, 15.000 DM zu zahlen. 22.06.1959. Seit Monaten schauen die Bauern zum Himmel: Wann wird endlich der ersehnte Regen kommen? – Die langanhaltende Dürre scheint sich für manche Gegenden zu einer Katastrophe auszuwachsen. Die Gemeinden Putensen, Teile von Salzhausen, Schnede, Garstedt und Vierhöfen gehören zu den Gefahrenzonen. 18.07.1959. Seit einigen Tagen verkehrt auf der Strecke Winsen – Hützel ein neuer Großraum-Triebwagen der OHE; er löste den Dampfzug ab. 108 Fahrgästen bietet er bequeme Sitzplätze und erfreut durch viel Licht und Helligkeit im Innern. Der Führerstand ist vom übrigen Teil des Wagens getrennt. Die Sitzplätze sind mit Kunstleder gepolstert, für die Innenverkleidung wurde ein neuartiger Werkstoff verwendet; die großen Fenster bieten eine herrliche Aussicht nach allen Seiten. 2 luftgekühlte Motoren von je 220 PS sind eingebaut. Täglich können die Kinder den sauberen modernen Triebwagen hinter der Schule vorbeifahren sehen. Auch die Dampflok tritt bei der OHE immer mehr in den Hintergrund. Seit einiger Zeit beobachten wird, wie eine nagelneue Diesellok die langen, schweren Öltankzüge zieht. Diese Maschine hat ein Gewicht von 62 t, ist mit einem 800 PS- Motor ausgerüstet und besitzt eine Zugkraft von 700 t. 14.08.1959. Bei dem heftigen Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen, Sturm und Gewitter, das heute Abend unsere Gegend heimsuchte, wurde die Egestorfer Straße einige Zeit völlig überflutet. Die Wassermassen wälzten sich in Straßenbreite von der Autobahn-Auffahrt her ins Dorf hinein, so daß Maacks Anwesen in kurzer Zeit überschwemmt war. Das Wasser lief quer durchs Haus in die Scheune, wo das gedroschene Getreide noch in Säcken auf dem Fußboden stand. Keller und Kuhstall standen bald unter Wasser. Die Freiw. Feuerwehr wurde alarmiert und hatte über 2 Stunden zu tun, um alle Keller, Ställe und anderes leer zu pumpen. 30.12.1959. Feuer in der Lüneburger Ratsbücherei. Die aus 80.000 Bänden bestehende Ratsbücherei verlor durch ein Schadensfeuer über 20.000 Exemplare, ein Viertel des Bestandes. Darunter waren zahlreiche unersetzliche Werke aus der Zeit vom frühen Mittelalter bis zum Jahre 1800. Es dauert viele Wochen, bis der „Feuerteufel“ von Lüneburg gefaßt ist. Es ist der 19-jährige Fürsorgezögling Herbert Rademacher, der seine Heimatstadt durch eine Kette unheimlicher Brandstiftungen an wertvollen historischen Gebäuden wochenlang in Angst und Schrecken versetzte und dadurch einen Schaden von 3 Mio. DM verursachte Pfingsten 1960. Gewaltig ist der Verkehr auf der Autobahn. Die Bundeswehr hat 4 Hubschrauber bereitgestellt, die von Bispingen als Operationsbasis aus an der Autobahn eingesetzt werden können. 3 der Hubschrauber sind Kranken-Transportmaschinen, eine 4. ist zur ständigen Überwachung des Verkehrs bestimmt und fliegt ständig an der Autobahn entlang. Wir können die Maschine während der Feiertage bei ihren Kontrollflügen beobachten. 30.07.1960. Die Zeitungen berichten erneut von Manöver-Panzerschäden in Soderstorf und Evendorf.
Lübberstedt (Lüneburger Heide) | Hans-Otto Bartels| Grebenhoop 8| 21376 Lübberstedt | eMail: mobile@ho-bartels.de

Was im Dorfe und seiner näheren und

weiteren Umgebung geschah -

hier: die Jahre 1956 / 1957

Im Februar 1956 entstand in der Nähe der Gastwirtschaft Gellersen eine Gemeinschafts-Gefrieranlage. Das Gebäude ist von Maurermeister Emmann errichtet und die Gefrieranlage von der Firma Adler, Hamburg-Harburg, eingebaut. Die Anlage ist aufgeteilt in 18 300-Liter-Fächer und 27 200-Liter Fächer. 25.8.1956. Ein Orkan, wie ihn die Bewohner Deutschlands seit Jahren nicht erlebt haben, rast an diesem Sonnabend mit Windstärke 12 über weite Gebiete der nördlichen Bundesrepublik hinweg. – Auch im Landkreis Harburg wurden an vielen Straßen Bäume entwurzelt, in den Ortschaften Häuser und Dächer beschädigt, Licht- und Telefonleitungen zerstört. – Auch in Lübberstedt gab es Stromausfall. 28.10.1956. Wahl der Gemeindevertreter. Zwei Wahlvorschläge waren eingereicht worden. Gewählt sind: Otto Bartels, Otto Bruns, Rüter, Rieckmann, Walter, Voigts, Gerdau. 22.11.1956. In der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates wird der seit 1947 amtierende Bürgermeister Otto Bartels einstimmig wiedergewählt. In den Verwaltungs-Ausschuß wurden gewählt als 1. Beigeordneter Otto Bruns, als 2. Beigeordneter H. Voigts, In den Schulvorstand H. Voigts, H. Bruns, H.Scherff, Lehrer Grätz. 06.12.1956. An der alten Egestorfer Kirche wurden in diesem Jahre umfangreiche Erneuerungsarbeiten durchgeführt. Die Fundamente waren morsch geworden; tragende Schwellen des Fachwerkes waren völlig vermodert; Ständer von Fäulnis ergriffen, die Felsmauern brüchig geworden und einige Steine aus dem Mauerwerk herausgefallen. Es wird als ein Wunder bezeichnet, daß die im Jahre 1944 in der Nähe der Kirche niedergegangene Luftmine nicht die ganze Westfront der Kirche zum Einsturz gebracht hat. Nun wurde der Westgiebel Abschnitt für Abschnitt abgesteift und untermauert. Januar 1957. Durch Hand- und Spanndienste wurde die Schuttkuhle beim Heinebüttel Döhler-Weg in Ordnung gebracht, so daß sie auch mit dem Fuhrwerk zu erreichen ist. Die Gemeindeverwaltung bittet dringend, den Abfall nur an dieser Stelle abzuladen. 01.03.1957. Der Gemeinderat erteilt in der heutigen Sitzung dem Überlandwerk Nord-Hannover die Genehmigung, auf dem Schulgrundstück an der Gödenstorf-Eyendorfer Straße eine neue Schaltstation zu errichten. Außerdem beschließt er, für den Handarbeitsunterricht eine Nähmaschine zu beschaffen. 04.04.1957. Der Hamburger Großkaufmann von Borries hat das von Bauer Otto Bruns erworbene über 100 Jahre alte Fachwerkhaus auf dem Meierberg nach den Plänen eines Winsener Architekten auszubauen, im Innern nach modernsten Gesichtspunkten neu gestalten und mit einer Ölheizungs-Anlage versehen zu lassen. Es wurden Stallungen für 5 Reitpferde eingebaut. Der am Reitsport stark interessierte Hamburger Besitzer dieses idyllisch gelegenen Gehöftes will es nur als Sommersitz verwenden. Ständig bewohnt wird es von einem Verwalter-Ehepaar, das die Raum- und Pferdepflege übernimmt. 11.05.1957. Die „Saatzucht Winsener Geest“ in Garlstorf führt in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzamt Uelzen eine Maikäferbekämpfung mit Hubschrauber durch, an der sich auch die Nachbargemeinde Eyendorf beteiligt. Der Gemeinderat von L. hält eine Bekämpfung dieser Art für nicht notwendig. In der Zeit vom 2. – 6. Juni 1958 wird das Wasserleitungskabel zum Friedhof gelegt.

… und hier: die Jahre 1958 bis 1960

In der Zeit vom 2. – 6. Juni 1958 wird das Wasserleitungskabel zum Friedhof gelegt. Juli 1958. In diesem Monat wird der Kopfsteinplaster der sogenannten Judenstraße mit einer Asphalt-Schwarzdecke versehen. Die Kosten für die etwa 600 m lange Strecke betragen rund 12.000 DM. 25.07.1958. Die im Raum Schwindebek-Soderstorf-Raven übenden britischen Panzerverbände richten erheblichen Schaden an bebauten Ackerflächen und Wiesen sowie im Forst an. Auch unter Landschaftsschutz stehende Hünengräber werden nicht verschont. Rücksichtslos werden bestellte Äcker zerwühlt. 05.05.1959. Nach Fertigstellung der Autobahn Hamburg – Hannover beginnen Verhandlungen zwischen dem Landkreis und der Gemeinde Lübberstedt über den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Lübberstedt. Der Kreis will eine den Anforderungen als Autobahn- Zubringer entsprechende Durchfahrt schaffen und die kurvenreiche Straße so weit wie möglich begradigen. Die Baukosten für die etwa 1 km lange Strecke würden sich auf 310.000 DM belaufen. Von der Gemeinde werden dafür 67.000 DM gefordert; man ist aber nur bereit, 15.000 DM zu zahlen. 22.06.1959. Seit Monaten schauen die Bauern zum Himmel: Wann wird endlich der ersehnte Regen kommen? – Die langanhaltende Dürre scheint sich für manche Gegenden zu einer Katastrophe auszuwachsen. Die Gemeinden Putensen, Teile von Salzhausen, Schnede, Garstedt und Vierhöfen gehören zu den Gefahrenzonen. 18.07.1959. Seit einigen Tagen verkehrt auf der Strecke Winsen – Hützel ein neuer Großraum-Triebwagen der OHE; er löste den Dampfzug ab. 108 Fahrgästen bietet er bequeme Sitzplätze und erfreut durch viel Licht und Helligkeit im Innern. Der Führerstand ist vom übrigen Teil des Wagens getrennt. Die Sitzplätze sind mit Kunstleder gepolstert, für die Innenverkleidung wurde ein neuartiger Werkstoff verwendet; die großen Fenster bieten eine herrliche Aussicht nach allen Seiten. 2 luftgekühlte Motoren von je 220 PS sind eingebaut. Täglich können die Kinder den sauberen modernen Triebwagen hinter der Schule vorbeifahren sehen. Auch die Dampflok tritt bei der OHE immer mehr in den Hintergrund. Seit einiger Zeit beobachten wird, wie eine nagelneue Diesellok die langen, schweren Öltankzüge zieht. Diese Maschine hat ein Gewicht von 62 t, ist mit einem 800 PS-Motor ausgerüstet und besitzt eine Zugkraft von 700 t. 14.08.1959. Bei dem heftigen Unwetter mit wolkenbruchartigem Regen, Sturm und Gewitter, das heute Abend unsere Gegend heimsuchte, wurde die Egestorfer Straße einige Zeit völlig überflutet. Die Wassermassen wälzten sich in Straßenbreite von der Autobahn-Auffahrt her ins Dorf hinein, so daß Maacks Anwesen in kurzer Zeit überschwemmt war. Das Wasser lief quer durchs Haus in die Scheune, wo das gedroschene Getreide noch in Säcken auf dem Fußboden stand. Keller und Kuhstall standen bald unter Wasser. Die Freiw. Feuerwehr wurde alarmiert und hatte über 2 Stunden zu tun, um alle Keller, Ställe und anderes leer zu pumpen. 30.12.1959. Feuer in der Lüneburger Ratsbücherei. Die aus 80.000 Bänden bestehende Ratsbücherei verlor durch ein Schadensfeuer über 20.000 Exemplare, ein Viertel des Bestandes. Darunter waren zahlreiche unersetzliche Werke aus der Zeit vom frühen Mittelalter bis zum Jahre 1800. Es dauert viele Wochen, bis der „Feuerteufel“ von Lüneburg gefaßt ist. Es ist der 19-jährige Fürsorgezögling Herbert Rademacher, der seine Heimatstadt durch eine Kette unheimlicher Brandstiftungen an wertvollen historischen Gebäuden wochenlang in Angst und Schrecken versetzte und dadurch einen Schaden von 3 Mio. DM verursachte Pfingsten 1960. Gewaltig ist der Verkehr auf der Autobahn. Die Bundeswehr hat 4 Hubschrauber bereitgestellt, die von Bispingen als Operationsbasis aus an der Autobahn eingesetzt werden können. 3 der Hubschrauber sind Kranken-Transportmaschinen, eine 4. ist zur ständigen Überwachung des Verkehrs bestimmt und fliegt ständig an der Autobahn entlang. Wir können die Maschine während der Feiertage bei ihren Kontrollflügen beobachten. 30.07.1960. Die Zeitungen berichten erneut von Manöver- Panzerschäden in Soderstorf und Evendorf.

MENÜ