Lübberstedt (Lüneburger Heide) | Hans-Otto Bartels| Grebenhoop 8| 21376 Lübberstedt | eMail: mobile@ho-bartels.de
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Kreuz-, Schedel-, Fohrt-, Kabel- und andere Steine

Quelle: Ein Zeitungsausschnitt zu Grenzsteinen im Spann und vom Grevenhoop.

Sonnabend/Sonntag, 18./19. Januar 1986 - Regionalgeschichte „Marsch und Heide“, Ausgabe Nr. 3/86

Seit mehreren Jahren bereits beschäftigt sich Carsten Päper aus Meckelfeld mit historischen Grenzsteinen. Im August 1982 („Marsch und Heide“ 33/82) wurde die Arbeit des Heimatforschers auf dieser Seite vorgestellt. Päper suchte damals nach den Wolfsangelsteinen im Garlstorfer Forst und benachbarten Waldgebieten. In den Jahren 1771/72 ließ Hannover sieben landesherrliche Waldungen in unserem Raum durch etwa 800 bis 900 Grenzsteine kennzeichnen. Einen ersten Überblick über seine Forschungen gab Päper im Februar 1984. Damals bestritt er einen Abend der Heimatkundlichen Vorträge im Winsener Museum, gemeinsam veranstaltet von der Kreisvolkshochschule und dem Heimat- und Museumsverein. In der Zwischenzeit haben die Steine den Meckelfelder nicht losgelassen. Er hat sich in Rosengarten umgesehen. Er stellte entlang dem Winsener Elbdeich Fohrt-Steine fest. Er fand in der Vogtei Neuland Kabel-Steine. Für den Fortgang seiner Arbeiten hat Carsten Päper eine Bitte. Wer Steine kennt oder etwas über den Verbleib von Steinen sagen kann, sollte ihn informieren. Seine Adresse: Rampe 9 a, 2105 Seevetal 2 (Meckelfeld), Telefon (0 40) 7 68 31 46. Päpers Beitrag “Kreuz-, Schedel-, Fohrt-, Kabel- und andere Steine“ veröffentlichen wir in dieser und in der nächsten Ausgabe. Seit einigen Jahren befaßt sich ein kleiner Kreis von Heimatforschern im Winsener Kreisgebiet mit historischen Grenzsteinen. Am bekanntesten dürften der Moisburger Stein sowie die von Professor Dr. Willi Wegewitz und Werner Voß aus Sottorf (Rosengarten) beschriebenen Kreuz- beziehungsweise Schedel-Steine im Rosengarten sein. Die Bezeichnung Schedel-Stein hat nichts mit „Schädel“ zu tun, sondern bedeutet Grenzstein. Die Kreuz- und Schedel-Steine werden bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1412 erwähnt. Demgegenüber ist der Moisburger Stein wesentlich jünger; er wurde im Jahre 1750 gesetzt. Es handelt sich um den 65. und gleichzeitig letzten Stein einer Grenzsteinreihe, die südlich der Rosengartenstraße im Südosten des Forstamtes Rosengarten beginnt und in Süd-Nord-Richtung verläuft. Inzwischen ist eine weitere Reihe von Grenzsteinen bekannt geworden. Sie beginnt weiter westlich in der Nähe des Karlsteines an der Rosengartenstraße in dem Waldgebiet Kölken oder Frömblingsholz. Auch diese Reihe läuft auf den Moisburger Stein zu. Sie ist ebenfalls seit 1750 vorhanden. Die beiden beschriebenen Grenzsteinreihen waren Forstgrenzen. Sie teilten den Forst der Allergnädigsten Herrschaft - König (Rex) Georg II. - vom Bauernwald ab. Solche Steine sind auch aus Haake und Emme, Eißendorfer Sunder, Garlstorfer Wald, Toppenstedter Wald sowie Spann und Grevenhoop bekannt. Das letztgenannte Waldgebiet liegt südlich von Lübberstedt und reicht bis an die OHE- Strecke heran. Eine ganz andere Gruppe von Grenzsteinen sind die sogenannten Fischereigrenzsteine, die sogenannten Fohrt- oder Förthe-Steine.
(Bild oben - erste Reihe) Diese drei Forstgrenzsteine gehören in die Reihe, die vom Kölken zum Moisburger Stein verläuft. Charakteristisch ist in diesem Falle, daß die Nummer des Steines und die Wolfsangel, das landesherrliche Hoheitszeichen, auf derselben Seite zu finden sind. (Bild – zweite Reihe) Zum Vergleich Forstgrenzsteine aus dem Garlstorfer Wald, aus Spann und Grevenhoop.
Zeichnungen
“Historischer Grenzstein am nördlichen Rand des Waldgebietes Spann (Verwaltung heute: Klosterrevierförsterei Garlstorfer Wald): ein sogenannter Georg-Rex-Stein mit dem Monogramm von Georg III. in seiner Eigenschaft als Kurfürst des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg zur Kennzeichnung der Grenze des herrschaftlichen Waldes im 18. Jahrhundert. Neben dem Monogramm kennzeichnet auch die Nummer Eins den Stein als Anfang dieser versteinten Grenze, die vermutlich per Rezess im Jahre 1774 mit den Waldinteressenten (Bauern) ausgehandelt worden ist. Die Rückseite des Steines trägt das Wolfsangelzeichen als Forst- bzw. Herrschaftszeichen des Landesherren im forstlichen Kontext.”” Quellen- und Lizenzhinweis: Wolfgang Lemke / Landmensch 2, Historischer Grenzstein am Rande des Spanns, Gemeinde Gödenstorf, Landkreis Harburg, Niedersachsen, ein sog. Georg-Rex-Stein - 24.09.2017, Bildausschnitt von Hans-Otto Bartels, CC BY-SA 4.0
Grenzstein - siehe Text
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Kreuz-, Schedel-, Fohrt-, Kabel- und

andere Steine

Quelle: Ein Zeitungsausschnitt zu Grenzsteinen im Spann

und vom Grevenhoop.

Sonnabend/Sonntag, 18./19. Januar 1986 -

Regionalgeschichte „Marsch und Heide“, Ausgabe Nr. 3/86

Seit mehreren Jahren bereits beschäftigt sich Carsten Päper aus Meckelfeld mit historischen Grenzsteinen. Im August 1982 („Marsch und Heide“ 33/82) wurde die Arbeit des Heimatforschers auf dieser Seite vorgestellt. Päper suchte damals nach den Wolfsangelsteinen im Garlstorfer Forst und benachbarten Waldgebieten. In den Jahren 1771/72 ließ Hannover sieben landesherrliche Waldungen in unserem Raum durch etwa 800 bis 900 Grenzsteine kennzeichnen. Einen ersten Überblick über seine Forschungen gab Päper im Februar 1984. Damals bestritt er einen Abend der Heimatkundlichen Vorträge im Winsener Museum, gemeinsam veranstaltet von der Kreisvolkshochschule und dem Heimat- und Museumsverein. In der Zwischenzeit haben die Steine den Meckelfelder nicht losgelassen. Er hat sich in Rosengarten umgesehen. Er stellte entlang dem Winsener Elbdeich Fohrt-Steine fest. Er fand in der Vogtei Neuland Kabel-Steine. Für den Fortgang seiner Arbeiten hat Carsten Päper eine Bitte. Wer Steine kennt oder etwas über den Verbleib von Steinen sagen kann, sollte ihn informieren. Seine Adresse: Rampe 9 a, 2105 Seevetal 2 (Meckelfeld), Telefon (0 40) 7 68 31 46. Päpers Beitrag “Kreuz-, Schedel-, Fohrt-, Kabel- und andere Steine“ veröffentlichen wir in dieser und in der nächsten Ausgabe. Seit einigen Jahren befaßt sich ein kleiner Kreis von Heimatforschern im Winsener Kreisgebiet mit historischen Grenzsteinen. Am bekanntesten dürften der Moisburger Stein sowie die von Professor Dr. Willi Wegewitz und Werner Voß aus Sottorf (Rosengarten) beschriebenen Kreuz- beziehungsweise Schedel-Steine im Rosengarten sein. Die Bezeichnung Schedel- Stein hat nichts mit „Schädel“ zu tun, sondern bedeutet Grenzstein. Die Kreuz- und Schedel-Steine werden bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1412 erwähnt. Demgegenüber ist der Moisburger Stein wesentlich jünger; er wurde im Jahre 1750 gesetzt. Es handelt sich um den 65. und gleichzeitig letzten Stein einer Grenzsteinreihe, die südlich der Rosengartenstraße im Südosten des Forstamtes Rosengarten beginnt und in Süd-Nord-Richtung verläuft. Inzwischen ist eine weitere Reihe von Grenzsteinen bekannt geworden. Sie beginnt weiter westlich in der Nähe des Karlsteines an der Rosengartenstraße in dem Waldgebiet Kölken oder Frömblingsholz. Auch diese Reihe läuft auf den Moisburger Stein zu. Sie ist ebenfalls seit 1750 vorhanden. Die beiden beschriebenen Grenzsteinreihen waren Forstgrenzen. Sie teilten den Forst der Allergnädigsten Herrschaft - König (Rex) Georg II. - vom Bauernwald ab. Solche Steine sind auch aus Haake und Emme, Eißendorfer Sunder, Garlstorfer Wald, Toppenstedter Wald sowie Spann und Grevenhoop bekannt. Das letztgenannte Waldgebiet liegt südlich von Lübberstedt und reicht bis an die OHE-Strecke heran. Eine ganz andere Gruppe von Grenzsteinen sind die sogenannten Fischereigrenzsteine, die sogenannten Fohrt- oder Förthe-Steine.
(Bild oben - erste Reihe) Diese drei Forstgrenzsteine gehören in die Reihe, die vom Kölken zum Moisburger Stein verläuft. Charakteristisch ist in diesem Falle, daß die Nummer des Steines und die Wolfsangel, das landesherrliche Hoheitszeichen, auf derselben Seite zu finden sind. (Bild – zweite Reihe) Zum Vergleich Forstgrenzsteine aus dem Garlstorfer Wald, aus Spann und Grevenhoop.
Zeichnungen
“Historischer Grenzstein am nördlichen Rand des Waldgebietes Spann (Verwaltung heute: Klosterrevierförsterei Garlstorfer Wald): ein sogenannter Georg-Rex- Stein mit dem Monogramm von Georg III. in seiner Eigenschaft als Kurfürst des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg zur Kennzeichnung der Grenze des herrschaftlichen Waldes im 18. Jahrhundert. Neben dem Monogramm kennzeichnet auch die Nummer Eins den Stein als Anfang dieser versteinten Grenze, die vermutlich per Rezess im Jahre 1774 mit den Waldinteressenten (Bauern) ausgehandelt worden ist. Die Rückseite des Steines trägt das Wolfsangelzeichen als Forst- bzw. Herrschaftszeichen des Landesherren im forstlichen Kontext.”” Quellen- und Lizenzhinweis: Wolfgang Lemke / Landmensch 2, Historischer Grenzstein am Rande des Spanns, Gemeinde Gödenstorf, Landkreis Harburg, Niedersachsen, ein sog. Georg-Rex-Stein - 24.09.2017, Bildausschnitt von Hans-Otto Bartels, CC BY-SA 4.0
Grenzstein - siehe Text

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